Ausstellung Miriams Tagebuch, Foto: Stadtverwaltung Erfurt

Miriams Tagebuch. Die Geschichte der Erfurter Familie Feiner Öffentlicher Rundgang durch die Sonderausstellung

Mittwoch | 20.03.2024 | 17:00 Uhr
Erfurt | Erinnerungsort Topf & Söhne | Sorbenweg 7, 99099 Erfurt

Was bedeutete die antisemitische Ausgrenzung und Verfolgung im Nationalsozialismus für jüdische Jugendliche? Das Tagebuch, das Marion Feiner an ihrem 14. Geburtstag 1935 in Erfurt begann und vier Jahre lang führte, ist ein außergewöhnliches Zeugnis der Entrechtung und Selbstbehauptung, des Verlusts und des Aufbruchs in ein neues Leben in Palästina. Marion wanderte mit 16 Jahren nach Palästina aus, dort nannte sie sich Miriam. Ihre Eltern wurden im Oktober 1938 mit rund 100 anderen Erfurterinnen und Erfurtern nach Polen abgeschoben und von den Nationalsozialisten im Ghetto Lemberg ermordet. In der Ausstellung wird das Tagebuch, das heute in der Internationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Israel aufbewahrt wird, gezeigt und mit digitalen Mitteln auf Tablets lesbar gemacht.
In der dialogischen Veranstaltung gibt das Tagebuch zusammen mit privaten Fotos und persönlichen Unterlagen einen Einblick in das Schicksal der Familie Feiner, das exemplarisch für die Geschichte der Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus steht. Sie zeigt auf, wie Palästina/Israel als Zufluchtsort und Schutzraum für Jüdinnen und Juden vor Antisemitismus auch zu einer Heimat und Zukunftsperspektive für Miriam wurde.
Angesichts des erstarkten Antisemitismus nach dem Überfall der Hamas auf Israel und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg trägt die Ausstellung zu dem Bewusstsein bei, dass die deutsche Gesellschaft eine historische und aktuelle Verantwortung hat, das Existenzrecht Israels zu verteidigen und Antisemitismus zu bekämpfen.

Der Veranstaltungsort ist rollstuhlgerecht zugänglich.

Eintritt frei

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