**VERSCHOBEN** Zionismus, Aufbruch und Aktualität Vortrag von Alexander Feuerherdt

Dienstag | 21.03.2023 | 19:30 Uhr
Erfurt | Kultur - und Bildungszentrum der Jüdischen Landesgemeinde | Juri-Gagarin-Ring 21 99084 Erfurt

Leider muss der Vortrag krankheitsbedingt verschoben werden.

»Der Zionismus erstrebt für das jüdische Volk die Schaffung einer öffentlich-rechtlich gesicherten Heimstätte in Palästina« – so steht es im Programm, das im August 1897 der erste zionistische Kongress in Basel beschlossen hatte. Es ist das Ziel, in dem sich die mannigfaltigen zionistischen Strömungen einig waren. Der politische Zionismus war eine Antwort auf den grassierenden Antisemitismus in Europa Ende des 19. Jahrhunderts mit seinen Pogromen vor allem in Russland und mit der Dreyfus-Affäre in Frankreich.
Theodor Herzl hat den Zionismus zwar nicht ersonnen, aber der Idee den maßgeblichen Schub verliehen, nicht zuletzt in seinem Buch »Der Judenstaat«. Herzl war davon überzeugt, dass die Assimilation der Juden in Europa gescheitert war und dass die Juden in einer nationalstaatlich organisierten, antisemitischen Welt einen eigenen, jüdischen Staat benötigten, der für die Juden weltweit ein Refugium sein und über alle staatlichen Mittel verfügen sollte, um sich gegen den Antisemitismus zur Wehr zu setzen.
Großbritannien als Mandatsmacht in Palästina versicherte in Person des Außenministers Arthur Balfour im November 1917, die Regierung betrachte die »Schaffung einer nationalen Heimstätte in Palästina für das jüdische Volk mit Wohlwollen« und werde die »größten Anstrengungen unternehmen, um das Erreichen dieses Ziels zu erleichtern«. Doch gegründet wurde der jüdische Staat, Israel, erst im Mai 1948 – drei Jahre nach dem Holocaust. Wie Recht Herzl hatte, war durch die Shoa auf unvergleichlich grausame Weise noch einmal deutlich geworden.
Welche Entwicklung hat der Zionismus seitdem genommen? Welche Aktualität hat er heute? Welche Ziele verfolgt er, und wer prägt ihn? Wie stehen Jüdinnen und Juden außerhalb Israels zu ihm? Diesen Fragen wird Alex Feuerherdt in seinem Vortrag nachgehen. Er wird aber auch einen Blick auf die zahlreichen Gegner und Feinde des jüdischen Staates werfen, auf den Antizionismus, der als israelbezogener Antisemitismus längst eine Form des Hasses gegen Juden geworden ist, sich aber als vermeintlich rationale »Israelkritik« ausgibt.
Alex Feuerherdt ist Publizist und lebt in Köln, seine Schwerpunktthemen sind Antisemitismus, Israel, der Nahe Osten und Fußball. Gemeinsam mit dem Politikwissenschaftler Florian Markl hat er zwei Bücher im Leipziger Verlag Hentrich & Hentrich veröffentlicht: »Vereine Nationen gegen Israel – Wie die Uno den jüdischen Staat delegitimiert« (2018) und »Die Israel-Boykottbewegung – Alter Hass in neuem Gewand«.

Eintritt frei, Spenden erbeten