
Jüdische Architekten der Moderne und ihr Wirken in der Welt Ausstellung
Haus Schulenburg zeigt großformatige schwarz-weiße Architekturaufnahmen des Berliner Fotografen Jean Molitor. Vom Potsdamer Einsteinturm (Erich Mendelsohn) über die Berliner Volksbühne (Oskar Kaufmann), die „Weiße Stadt“ in Berlin Reinickendorf (Bruno Ahrend) oder die ikonische Tankstelle von Arne Jacobson in Kopenhagen geht die Reise nach London, St. Petersburg, Wien, Wroclaw, Tel Aviv, weiter nach Havanna, bis Palm Springs und Los Angeles.
Viele Jüdische Architekten sind bis heute in Vergessenheit geraten. Sie wurden nach 1933 nicht nur verfolgt, sondern auch aus der Fachliteratur gestrichen. Architekten wie Erich Mendelsohn, Ossip Klarwein, Marcel Breuer oder Fred Forbat waren durch die politische Veränderung in Europa gezwungen zu emigrieren. Viele Schicksale verliefen tragisch.
Es ist der Verdienst von Jean Molitor, die Werke jüdischer Architekten wieder sichtbar gemacht zu haben.
Eine Besonderheit der Ausstellung ist, dass Bezüge zwischen der modernen jüdischen Architektur und den Räumen und Einrichtungen von Henry van de Velde im Haus Schulenburg sichtbar werden. Van de Velde war Vordenker der „vernunftgemäßen Gestaltung“ um und nach 1900. Zwischen ihm und dem jüdischen Architekten Erich Mendelsohn bestand, wie in der Ausstellung dokumentiert, eine enge wertschätzende Beziehung.
Der Kurator Dr. Volker Kielstein hatte Jean Molitor erstmals 2016 mit dem Projekt „bau1haus – die Moderne in der Welt“ im Henry van de Velde – Museums Haus Schulenburg vorgestellt. Er löste damit einen spektakulären Erfolg mit 34 nationalen und 8 internationalen Einzelausstellungen sowie 6 Buchpublikationen aus.
Öffnungszeiten
Die Ausstellung kann bis zum 30. Juni 2023 besucht werden.
Haus Schulenburg ist vom 1. April bis zum 31. Oktober montags bis freitags von 10-17 Uhr, samstags, sonntags und feiertags von 14-17 Uhr geöffnet; vom 1. November bis zum 31. März montags bis freitags von 10-16 Uhr, samstags, sonntags und feiertags von 14-16:30 Uhr geöffnet.